Schuhsuche bei geschwollenen Füßen & Kompressionsstrümpfen
Ich freue mich sehr, dass ich hierzu tatkräftige Unterstützung von Christina erhalten habe, die sich zu einem Interview bereit erklärt hat! Sie ist selbst Betroffene, kämpft unbeirrt gegen das Fortschreiten ihrer Symptome und engagiert sich außerdem stark in der Aufklärung über ihr Krankheitsbild.
Wir hoffen, mit dem Interview Betroffene zu erreichen – vielleicht sogar die ein oder andere, die von ihrer Krankheit bislang noch nicht weiß, aber bereits unter ihren Folgen leidet. Des Weiteren würde ich mich freuen, wenn der Beitrag nicht nur für Lipödem-Betroffene interessant ist, sondern auch für diejenigen, die aus anderen Gründen Kompressionsstrümpfe tragen und die Herausforderung bei der Schuhsuche kennen, die das mit sich bringt.
Inhalt:
- Interview Teil 1: Lipödem/Lymphödem allgemein
- Interview Teil 2: Füße & Schuhe bei Lipödem/Lymphödem
- Schuhselektion: Ausgewählte Schuhe, die auch mit Kompressionsstrümpfen passen
Interview:
Hallo Christina! Bitte stelle Dich doch unseren LeserInnen einmal vor. Was ist Deine Geschichte?
Christina: Gern! Kurz zu den Eckdaten: Ich bin 36 Jahre alt, komme aus Bayern, bin Mutter und berufstätig.
Bei mir wurde vor sechs Jahren Lipödem/Lymphödem diagnostiziert. Meine Beine waren immer schon sehr kräftig im Vergleich zum restlichen Körper. Damit konnte ich aber lange Zeit gut leben. Die mit der Krankheit oft einhergehenden Schmerzen kamen erst als ich Mitte/Ende 20 war. Eine Physiotherapeutin war es, die mich auf mein Lipödem aufmerksam gemacht und mich damit zum richtigen Facharzt, einem Phlebologen, geschickt hat. Inzwischen habe ich Lipödem/Lymphödem im Stadium II.
Ich trage Kompressionsstrumpfhosen, -ärmel und –handschuhe und bin jeden Tag gegen die Krankheit aktiv, z.B. in Form von Bewegung, Lymphdrainage und bewusster Ernährung.
Um über die Krankheit aufzuklären und um Mitstreiterinnen Mut zu machen, poste ich regelmäßig zu dem Thema in meinem Instagramprofil (zu finden unter dem Namen: christina_rick) und blogge bei „Frauensache“ auf www.deinestarkeseite.de, einer Plattform für ein Leben mit Lipödem. Für Frauensache bin ich auch als Botschafterin auf Infoveranstaltungen unterwegs.
Was ist denn Lipödem genau?
Christina: Lipödem ist eine chronische, fortschreitende Krankheit, die nicht konservativ heilbar ist. Sie hat zur Folge, dass Fettzellen an den Beinen und Armen ungewöhnlich strukturiert sind. Diese wachsen und wuchern anders als normale Fettzellen, verengen das Gewebe verhärtet sich. Auch wenn die Patientinnen dadurch an Umfang zunehmen, können sie das Fett durch Hungerkuren nicht wieder loswerden.
Das Ganze ist leider auch mit Schmerzen verbunden. Meine Unterschenkel und Füße fühlen sich schwer und gepresst an. Das fühlt sich für mich an wie eine Weißwurst kurz vorm Platzen. Abends ist es schlimmer als morgens. Die betroffenen Stellen werden sehr berührungsempfindlich – viele empfinden dauernd einen Druckschmerz. Aber auch ohne Berührung hat man oft stechende Schmerzen. Des Weiteren bekommt man sehr leicht Hämatome, auch wenn man sich gar nicht gestoßen hat.
Die Ursachen sind – wie vieles Weitere, was die Krankheit betrifft – noch nicht hinreichend erforscht. Es wird vermutet, dass sie zwar vererbbar ist, aber durch hormonelle Veränderungen ausgelöst wird.
Und was hat es mit Lymphödem auf sich?
Christina: Beim Lymphödem wird die Lymphflüssigkeit nicht mehr richtig durch Lymphgefäße abgetragen und es kommt zu Schwellungen, also Ödemen, im Gewebe. Dies kann verschiedene Ursachen haben und auch unabhängig von Lipödem auftreten.
Ganz oft bekommt man Lymphödem als Sekundärerkrankheit bei Lipödem – vermutlich weil die Lymphgefäße so von den verdickten Lipödemen eingeengt werden, dass die normalen Abläufe im Gewebe nicht mehr funktionieren können, wie sie es sollten.
Beim Schweregrad bei Lipödem/Lymphödem unterscheidet man zwischen vier Stadien. Ich selbst bin jetzt im Stadium II. Behandelt man die Krankheit nicht, werden die Beine so voluminös, dass sie beim Gehen ständig aneinander scheuern und Hautlappen über die Knie hängen. Das Gewebe verhärtet sich stark und es kann zu schweren Entzündungen kommen, Erysipel genannt. Im Stadium IV sind die Betroffenen meistens schlechter mobil oder sogar bettlägerig; im Volksmund wird dieses Stadium Elephantiasis, auch unschön Elefantenbeine genannt.
Während Lymphödeme Frauen wie Männer bekommen können, leiden an Lipödem übrigens fast ausschließlich Frauen.
Wie kann man die Krankheit behandeln?
Christina: Konservativ ist der Krankheit leider nicht beizukommen. Jedoch kann man das Fortschreiten verlangsamen oder sogar verhindern und die Beschwerden lindern. Die konservativen Maßnahmen haben alle das Ziel, dass die gestaute Lymphflüssigkeit aus den Extremitäten abfließt.
Zum einen gibt es da die Lymphdrainage. Das ist eine manuelle Therapie. Ein bisschen wie Massage, allerdings aufgrund der Schmerzen nur ganz sanft, fast wie streicheln. Ich gehe 2x die Woche zur Lymphdrainage.
Dann gilt es, Kompressionsbekleidung zu tragen. Ich trage meine Kompressionsstrumpfhosen und die Kompressionsärmel mit den Handschuhen konsequent von früh bis spät und kann das allen Betroffenen nur empfehlen, damit sich die Lymphflüssigkeit nicht staut und verhärtet. Auch und vor allem beim Sport.
Sport ist ein Stichwort, denn Bewegung ist unerlässlich bei Lipödem/Lymphödem!
Es gibt auch verschiedene Philosophien, wie man sich bei der Krankheit ernähren soll. Doch da gehen die Schulen recht weit auseinander: kein Alkohol, wenig Salz, Low Carb, basische Ernährung … alle Meinungen sind vertreten. Hierbei handelt es sich derzeit noch eher um Schwarmwissen als um wissenschaftlich erwiesene Tatsachen.
Ich war außerdem bereits zwei Mal mehrere Wochen bei einer stationären Entstauungstheraphie. Dort bekommt man 5x/Woche morgens Lymphdrainage und wird dann eng einbandagiert. Auch wenn man danach aussieht wie eine Mumie und man sich schlapp fühlt, muss man sich danach bewegen, damit durch die Muskelbewegung die gestaute Flüssigkeit in Bewegung gesetzt und ausgeschieden werden kann. In den Entstauungsphasen haben sich die Verhärtungen bei mir immer gelöst und meine Beine fühlten sich wieder weich an. Ich habe auch – was eigentlich fast ein bisschen der Lehre widerspricht – meinen Umfang reduzieren können.
Trotz der Fortschritte, die ich gemacht habe, leide ich weiterhin täglich unter starken Schmerzen und den Umständen, die die Krankheit für den Alltag mit sich bringt. Deshalb habe ich mich jetzt nach langem Überlegen entschlossen, mich operieren zu lassen.
Operation heißt in diesem Fall: Ein radikales Absaugen des krankhaften Fettgewebes . Dies sollte man natürlich nicht bei irgendeinem selbsternannten Schönheitschirurgen machen lassen, sondern möglichst bei jemandem, der sich spezialisiert und einen guten Ruf hat. Es gibt verschiedene Vorgehensweisen bei der Operation. Ich habe das Glück, privat versichert zu sein, dennoch bekomme ich die Kosten nicht voll erstattet. Bei einer Behandlung, die (in meinem Fall „nur“) aus zwei Liposuktion-OPs unter Vollnarkose besteht, trage ich Kosten von ca. 8000 Euro pro OP selbst.
Neben Schmerzen und ästhetischen Begleiterscheinungen, scheint die Krankheit ein ganz schöner Zeitfresser und Kostentreiber zu sein…
Christina: Das kann man so sagen. Lipödem/Lymphödem gilt nicht als Behinderung, doch man ist sowohl durch Schmerzen als auch zeitlich extrem eingeschränkt.
Ich empfinde die Versorgung durch Ärzte und gesetzlichen Krankenkassen auch nicht als bedarfsgerecht: Viele Ärzte wissen nicht genug über die Krankheit und Heilmittelverschreibungen zu bekommen ist ein Kampf. So kostet beispielsweise eine 60-minütige Lymphdrainage 50 – 55 Euro. Ein Rezept wird über sechs Behandlungen ausgestellt, mit Glück bekommt man noch ein zweites, danach jedoch keines mehr in dem Quartal. Man benötigt aber eigentlich 2 – 3 Behandlungen die Woche, schon allein wegen der Schmerzen.
Und der Zeitfaktor ist auch nicht ohne: das An- und Ausziehen sowie das Waschen der Kompressionsstrümpfe, die Termine bei der Lymphdrainage sowie das Rezepteinholen beim Arzt, tägliches Sporttreiben, Beine eincremen, Zeit für vernünftige Ernährung einplanen … da kommt was zusammen.
Wo informierst Du Dich über Deine Krankheit?
Christina: Es gibt Patientenmagazine für Betroffene. Außerdem informieren die Strumpfherstellern teils sehr gut auf ihren Websites. Die deutschen Hersteller sind: Juzo, Medi, Bauerfeind, Jobst und Ofa.
Kannst Du noch ein paar Worte zum Thema Kompressionsstrümpfe sagen?
Christina: Ja, in der Ödemtherapie verwendet man spezielle Kompressionsbekleidung, mit so genanntem Flachstrick. Die Rundstrickstrümpfe ohne Naht, wie man sie z.B. aus dem Krankenhaus oder dem Flugzeug kennt, sind nicht geeignet, denn der Druck, den die Strümpfe ausüben, muss sich steigern je weiter sie sich vom Herzen entfernen. Und: Jedes Kleidungsstück wird maßgefertigt.
Die Kosten für eine Kompressionsausstattung sind nicht niedrig. Eine maßgefertigte Kompressionsstrumpfhose liegt bei ca. 600 Euro, mit Armstrümpfen und Handschuhen dazu ist man bereits bei 1200 Euro. Je nach Krankenkasse und Hartnäckigkeit bekommt man 2 bis 4x Kompression im Jahr bezahlt. Man kann davon ausgehen, dass ein Paar Strümpfe nach einem halben Jahr verschlissen ist.
Die Strumpfhosen müssen nach dem Tragen gewaschen werden, da sie sonst durch Hautrückstände rutschig werden. Wenn man nur ein oder zwei Paar Strumpfhosen besitzt, wird das dauernde Waschen zwischen dem Tragen natürlich zur Herausforderung.
Es gibt sowohl Kompressionsstrumpfhosen als auch –leggins. Bei den Strumpfhosen gibt es geschlossene oder die Variante mit offenen Zehen. Bei Lymphödem sollte man keine Leggins wählen. Die Strümpfe ohne Zehen werden zum einen gerne zur besseren Zehenbelüftung gewählt, zum anderen zum Tragen von Tragen von Flipflops/Zehentrennern*, wie z.B. dem Birkenstock Gizeh*. Letzteres funktioniert auch mit geschlossenen Strumpfhosen mit Zehenfach für den großen Zeh. Ich bevorzuge geschlossene Strümpfe.
Schön ist, dass es die Kompressionsbekleidung inzwischen in vielen verschiedenen Farben gibt. Neben dezenten Farben wie Schwarz, Anthrazit und Dunkelblau setze ich inzwischen auch gerne mal Akzente durch Trendfarben, wie z.B. Rot oder Pink.
Kommen wir zu dem Grund, warum Lipo-/Lymphödem ein Fall für breitefuesse.de ist: Wie wirkt sich die Krankheit auf die Füße aus?
Christina: Das Lipödem betrifft im ersten Stadium erstmal nur Beine und vielleicht auch Arme, während Finger und Füße schmal bleiben. Wenn das Lymphödem dazu kommt, schwellen irgendwann auch die Füße an und fühlen sich prall an. Bei Leuten, die ein reines Lymphödem ohne Lipödem haben, kann es übrigens auch sein, dass nur ein Fuß betroffen ist. Bei Lipo-/Lymphödem betrifft es beide Füße gleichermaßen.
Oftmals können sich die Füße kalt anfühlen oder auch brennen, manchmal sogar rissig werden.
Was sind die Aspekte, die bei der Schuhsuche mit Lipödem/Lymphödem zu beachten sind?
Christina: Da gibt es viele verschiedene. Folgende fallen mir spontan ein:
- Fußumfang:
Aufgrund der geschwollenen Füße passt man nicht in beliebige, enge Schuhe. Schade, denn je breiter die Schuhe sind, desto eher sehen sie aus wie Omaschuhe. Bei der Schuhsuche muss ich mich jedes Mal fragen: Wieviel Komfort möchte ich einbüßen, damit der Schuh gut aussieht? - Schutz der Kompressionsstrümpfe:
Aufgrund der hohen Kosten für Kompressionsbekleidung sind Laufmaschen und Abrieb bei den Strümpfen natürlich ärgerlich. Ich setze alles dran, die Strümpfe pfleglich zu behandeln, sodass sie möglichst lange halten. Das bedeutet, dass ich zum Beispiel bei Schuhen darauf achte, dass ich nicht zu leicht herausrutsche. Bei Ballerinas ist das leider oft der Fall. Bei Pumps trage ich meistens Spangenpumps. Und apropos Pumps… - Hohe Schuhe:
Je höher die Absätze, desto mehr Probleme machen die Lymphgefäße. 5-Zentimeter-Absätze gehen zwar noch, sind aber eigentlich schon unangenehm. Ich kenne keine Lipödembetroffene, die einen ganzen Abend in hohen Schuhen bestreiten kann. - Schaftweite bei Stiefeln:
Aufgrund der kräftigen Unterschenkel passen grundsätzlich keine schmalen Stiefel. Es gibt aber inzwischen Stiefel mit extraweitem Schaft. - Weicher Schaft bei Stiefeln:
Der Grund, warum ich nicht gerne Stiefel oder auch Stiefeletten trage ist, dass der Schaft oft in die berührungsempfindliche Wade einschneidet. Der Schaft muss also nicht nur weit genug sein, sondern auch einen weichen, elastischen Abschluss (z.B. aus Gummi) haben. Ich ziehe Ankle Boots* daher höheren Stiefeln vor. - Leicht anziehbar:
Mit den Kompressionsstrümpfen fällt es schwer, in Schuhe hineinzugleiten. Ich achte daher darauf, dass die Schuhe innen glatt sind, also zum Beispiel nicht aus Wildleder. Am besten ist es, wenn man sie zum Anziehen weit öffnen kann. - Atmungsaktive Schuhe:
Durch das dichte Material der Kompressionsstrümpfe kommt ziemlich wenig Luft an den Fuß. Man sollte den Effekt nicht mit durch hermetisch abgeriegelte Schuhe verstärken. Deshalb achte ich auf atmungsaktive Materialien, also z.B. Leder oder Stoff statt Kunststoff. - Fußempfindlichkeit:
Aufgrund der Druckempfindlichkeit darf der Schuh keine störenden, einschneidenden Nähte, Lederriemchen etc. haben.
Ganz schön viel zu beachten! Wo kaufst Du Deine Schuhe denn?
Christina: Ich kaufe immer gerne bei Ara*, Jenny*, Caprice*, Jana*, Waldläufer*. Allerdings sind die Schuhe leider oft auch sehr klassisch aus. Ich schaue auch gern bei Gabor*. Bei Rieker* gefällt mir, dass sie oft elastisches Material verwenden. Skechers* sind schön leicht und manche Modelle haben ein glattes, weiches Fußbett aus Memory Foam. Außerdem fallen mir noch Ecco* und Giesswein* ein. Die Schuhe müssen Komfortweite oder Weite H haben.Schöne und qualitativ gute Weitschaftstiefel, gab es früher nur in wenigen Shops, aber inzwischen werden sie von mehreren Onlinehändlern angeboten , z.B. von Sheego*.
Und dann wäre da noch das Thema Hausschuhe. Ich trage immer welche daheim, um die Strümpfe zu schonen. Meine Pantoffeln kaufe ich am liebsten von der Firma Rohde*.
Sneaker sind noch die Schuhart, die ich am ehesten finde. Aber manchmal wünsche ich mir auch bequeme und dennoch feine Schuhe, die man auch mal zu einem Abendkleid anziehen kann und das ist schon recht schwer.
Damit Schuhe nicht so klobig wirken, wähle ich manchmal bewusst Schuhe mit Elementen, die den Schuh femininer erscheinen lassen: Satin-Schnürsenkel oder Satinstoff, Netzstoff mit Blumenmuster oder Farben wie Rot, Weiß oder Rosa.
Ein Wunsch wäre auch einfach mal schöne Sandalen. Oder Sommerschuhe, die Ton in Ton zu den Strümpfen passen und die Beine optisch verlängern. Schick und bequem gleichzeitig ist einfach eine Herausforderung.
Ich werde mich mal für Dich auf die Suche nach passenden Modellen für Dich begeben (siehe unten)! Du trägst also auch Sandalen, trotz Kompression?
Christina: Tja, die Frage ist wirklich eine Krux. Eigentlich denkt man sich natürlich, das ist ästhetisch ein No Go. Aber will ich mich quälen oder möchte ich wenigstens ein bisschen Luft an den ohnehin schon eingepackten Fuß lassen? Seit zwei Jahren trage ich an heißen Tagen auch offene Schuhe zur Kompression und bin bislang noch nie schief angeschaut oder angesprochen worden.
Auf Instagram habe ich hierzu mal eine Umfrage unter den Leserinnen gemacht, wer Sandalen trägt und herausgekommen ist, dass sich ungefähr die Hälfte dafür und die andere Hälfte dagegen entscheidet.
Abgesehen vom modischen Aspekt muss man hier allerdings zusätzlich auch wieder das Schonen der Strümpfe bedenken. Durch offene Schuhe holt man sich schnell mal Steinchen in die Schuhe, die schnell Laufmaschen verursachen. Und dann ist da noch die Sache mit dem Nasswerden: Füße trocknen schnell, nachdem man z.B. durch eine taunasse Wiese gelaufen ist, aber nasse Strumpfhosen sind eher unpraktisch.
Christina, bevor wir zum Ende des Interviews kommen, möchte ich Dich noch fragen, welche Message Du den LeserInnen noch mit auf den Weg geben magst.
Christina: Täglich lese ich Posts, in denen sich Frauen für ihre Beine schämen, obwohl sie nicht einmal was dafür können, dass ihre Beine dick sind. Sie sind von einer Krankheit betroffen, wie andere von Kurzsichtigkeit oder Haarausfall.
Ich möchte allen betroffenen Frauen Mut machen, nicht den Kopf in den Sand zu stecken, sondern das Leben trotz der Erkrankung zu genießen und nicht aufzugeben!
Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass eine farbige Strumpfhose sogar sexy wirken kann, insbesondere wenn sie zusätzlich die Rundungen etwas strafft.
Schuhauswahl für Lipödem-/Lymphödem-Patientinnen
Im Nachgang zum Interview habe ich mich anhand der von Christina genannten Kriterien auf die Suche nach passenden Schuhen bei Lipödem/Lymphödem gemacht.
Ein allgemeiner Tipp zur Schuhsuche: Ich habe eine Liste mit Schuhgeschäften zusammengetragen, bei denen man weite, aber moderne Schuhe finden kann. Würde mich freuen, wenn sie Euch weiterhilft.
„Ich möchte auch mal etwas schickere Schuhe tragen, nicht nur klobige Oma-Schuhe“
Tja, weit aber schick – da sind wir bei der Gratwanderung, um die es auf breitefuesse.de eigentlich immer wieder geht. Auf der Suche nach guten Kompromissen für Lipödem-Patientinnen habe ich ein Paar bequeme Barfußstiefeletten mit weichem Rand und ein paar formale, schwarze Halbschuhe ausgewählt, sowie Loafer aus weichem Leder und einem Paar Pumps mit elastischem Einschlupfband und Weite H. Die Marke Brako und Martin Natur fahren übrigens stark den Ansatz, den Christina erwähnte: Mehrweite durch feminine Elemente und Retro-Schick überspielen.
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Weite Stiefel mit weichem Schaft
Gut, dass es inzwischen nicht mehr unmöglich ist, Stiefel mit weitem Schaft sowie Mehrweite am Fuß zu finden. Einige gute Quellen sind zum Beispiel
- Sheego*,
- Ulla Popken*,
- Otto*,
- Baur*.
Alle im Folgenden ausgwählte Stiefel sind für kräftige Füße geeignet. Aus eigener Erfahrung kann ich die Stiefel von Joe Nimble empfehlen: Sie sind etwas teurer und optisch erstmal ungewohnt, aber auf den Barfußsohlen läuft man wie auf Wolken und das weiche Material schmiegt sich sehr bequem an Fuß und Bein an. Ich habe diese Informationen auch nochmal etwas ausführlicher im Beitrag über Weitschaftstiefel zusammengestellt.
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Es ist unbestreitbar, dass die Schuhsuche für Lipödem-Patientinnen mit Kompression eine Herausforderung darstellt. Trotzdem hat mir die Suche für diesen Beitrag Spaß gemacht.
Ein ganz herzliches Dankeschön an Christina für die hilfreichen Informationen und persönlichen Einblicke, die sie mit breitefuesse.de geteilt hat! Mach weiter so und alles, alles Gute für die bevorstehende OP!
Dieser Blog-Beitrag wurde im Juni 2019 veröffentlicht. Die Schuhtipps werden ca. 2x/Jahr angepasst (letztes Update: Oktober 2022).
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